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US-Historiker Tom Schwartz: Short-term pessimist, long-term optimist

In Kooperation mit dem US-Konsulat Düsseldorf und der Universität zu Köln hatten wir am 23. Oktober 2019 den US-Historiker Professor Thomas Schwartz zu Gast. In zwei Vorträgen vor vorrangig Studierenden und jungen Berufstätigen zog Schwartz große Linien zum Thema „From John McCloy to George Bush: America’s Foreign Policy Establishment, European Unity, and German Reunification, 1945-1990“. Er analysierte, dass die deutsch-amerikanischen Beziehungen in der Nachkriegszeit vor allem zwischen den politischen Eliten beider Länder stark gewesen seien; zudem habe es mit der Sowjetunion einen ‚gemeinsamen Feind‘ gegeben, der das Verhältnis zusätzlich gestärkt habe. Mit dem Fall der Mauer sei diese gemeinsame außenpolitische Identität weggefallen, dennoch habe sich insbesondere US-Präsident George HW Bush entscheidend für die deutsche Wiedervereinigung eingesetzt.

Mit Blick auf das heutige deutsch-amerikanische Verhältnis forderte Schwartz eine neue Narration ein: je nach Sichtweise könne man vom Ende des bisherigen deutsch-amerikanischen Zeitalters sprechen, ggf. – etwas blumiger – auch von einer sich vollziehenden Scheidung. Dennoch betonte er gegen Ende, dass ihm zwar aktuelle globalpolitische Entwicklungen Sorgen bereiteten, dass es historisch betrachtet aber auch schon andere herausfordernde Umbruchphasen gegeben habe, die überwunden wurden. Daher lautete Professor Schwartz‘ Fazit, ganz amerikanisch: „I’m a long-term optimist and a short-term pessimist.“

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