Persönliche Einblicke eines Diplomaten: Michael R. Kellers letzter öffentlicher Auftritt
„Ein weinendes und ein lachendes Auge“ hatten am Abend des 11. Juli 2018 wohl die meisten der rund 130 Gäste im restlos ausge- oder vielmehr überbuchten Industrieclub Düsseldorf. US-Generalkonsul Michael R. Keller bestritt dort nämlich seinen letzten offiziellen Auftritt, bevor er am 20. Juli offiziell seinen diplomatischen Dienst beendet – und zwar nicht nur jenen in Düsseldorf nach dreijähriger Amtszeit, sondern seine diplomatische Karriere als Ganzes. Dies, so betonte er eingangs, liege nicht an der aktuellen Politik, sondern sei vielmehr eine sehr persönliche Entscheidung.
Die Veranstaltung war ein Gemeinschaftsprojekte dreier Organisationen: des DGAPforum NRW, der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und des Amerika Haus e. V. NRW, dessen Direktor Dr. Benjamin Becker die Moderation des Abends übernahm.
In seinem sehr persönlichen Eingangsstatement blickte Michael Keller zurück auf seine jahrzehntelange diplomatische Karriere – angefangen 1992, wenig später in zweiter Station in Frankfurt am Main, auf letzter Etappe nun im persönlichen ‚Traumjob‘ in Düsseldorf. In seiner gewohnt offenen Art beschönigte er wenig angesichts der aktuell angespannten transatlantischen Beziehungen, betonte aber auch zwei Dinge: dass das Verhältnis von Konstanz geprägt sei – sowohl bislang als auch künftig; und dass der Schlüssel zum besseren Verständnis Zuhören sei. Letzteres sei besonders wichtig, da Deutsche und (US-)Amerikaner oft weniger vom Leben des jeweils anderen verstünden, als sie eigentlich annähmen.
Im darauffolgenden moderierten Gespräch meldeten sich zahlreiche Gäste zu Wort, mit vielfältigen Fragen zu den USA und dem transatlantischen Verhältnis. Michael Keller beantwortete sie alle gekonnt, geduldig, charismatisch – und nahm am Ende unter anhaltendem Applaus Abschied. Lachendes und weinendes Auge…
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