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Otto Wolff Lecture 2018: Leidenschaftliches Plädoyer für den US-Kongress von Jim McDermott

28 Jahre im US-Repräsentantenhaus, über 40 Jahre in öffentlichen Ämtern, 105 bereiste Länder: der track record des ehemaligen US-Kongressabgeordneten Jim McDermott ist beeindruckend! Wenn jemand so lange im Dienste der Gesellschaft steht, wundert es kaum, dass er dem demokratisch gewählten Parlament eine riesige Bedeutung beimisst. Dies zeigte sich schon, als der diesjährige Otto-Wolff-Sprecher Jim McDermott aus seiner Jackentasche ein Exemplar der US-Verfassung zog. Diese widme 9 Seiten dem Kongress, 4 Seiten dem Präsidenten und nur 1 Seite dem obersten Gerichtshof. Die resultierende Botschaft zog sich durch den gesamten Vortrag: Ganz bewusst hätten die Verfassungsväter der Legislative eine besondere überschauende und kontrollierende Funktion beigemessen, um ‚Könige‘ und ‚Zaren‘ an der Spitze zu verhindern; über die Jahrzehnte habe der Kongress die Macht aber allmählich an den Präsidenten abgegeben – und das nicht erst seit US-Präsident Donald Trump. McDermotts klare, empathisch vorgetragene Forderung: Rückkehr zum Primat des Kongresses als Garant für Demokratie – die freilich nicht immer einfach sei, aber auf lange Sicht am zielführendsten für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Im Anschluss an den Impulsvortrag führte die Deutsche-Welle-Journalistin Sumangali Somaskanda ein Gespräch mit Jim McDermott, in dem sie ihn zu einer Vielzahl von aktuellen politischen Themen befragte: McDermotts Prognose für die bevorstehenden Kongresswahlen? Knappe demokratische Mehrheit im Repräsentantenhaus; Sind die USA noch ein verlässlicher transatlantischer Partner? Politisches Fingerzeigen fällt leicht, im Gespräch bleiben und stets versuchen, Brücken zu bauen, sei aber nach wie vor zentral; Wer wird der nächste Präsidentschaftskandidat der Demokraten? Zu früh für eine Festlegung, aber Beto O’Rourke aus Texas sei ein heißer Kandidat – wenn er seinem republikanischen Konkurrenten Ted Cruz bei den anstehenden Kongresswahlen den Senatssitz strittig mache.

Im Rahmen seiner Otto Wolff Lecture hat der Amerika Haus e. V. NRW ein spannendes Rahmenprogramm für Jim McDermott organisiert: Am Wochenende zuvor besuchte der bekennende BVB-Fan zunächst das Heimspiel gegen Augsburg und im Anschluss das Haus seiner Vorfahren im hessischen Herborn; und im Anschluss an den Vortrag in Köln reist er weiter nach Bonn, Heidelberg und München, um dort weitere Vorträge zu halten.

Die Otto Wolff Lecture ist eine jährlich stattfindende Veranstaltung des Amerika Haus e. V. NRW in Kooperation mit der Otto Wolff Stiftung. Sie ehrt den legendären Kölner Unternehmer und IHK-Vertreter Otto Wolff von Amerongen und wird stets von einer bedeutenden transatlantischen Persönlichkeit gehalten. Traditionell findet sie in den Räumen der IHK zu Köln statt; in diesem Jahr und in Vorbereitung auf die anstehenden Umbaumaßnahmen wurde die Veranstaltung in Kooperation mit der Stadt Köln in der Piazzetta des Historischen Rathauses ausgerichtet – mit einem Eröffnungsgrußwort von Bürgermeister Andreas Wolter, in Vertretung der Kölner Oberbürgermeisterin.

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