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MLK Day Lecture 2022: Where Did We Go from There?

Ein programmatisches Highlight erwartete Online-Teilnehmende am Abend des 17. Januar 2022: mit der Martin Luther King Day Lecture der Bochumer Nordamerikahistorikerin Prof. Dr. Rebecca Brückmann, der der AmerikaHaus NRW e.V. in Kooperation mit dem Nordamerikastudienprogramm der Universität Bonn ausgerichtet hat.

Unter dem Titel „Where Did We Go from There? Roots, Ruptures, and Reiterations in the Black Freedom Struggle” verortete Rebecca Brückmann die nunmehr fünfjährigen Black-Lives-Matter-Proteste im Kontext der historischen Bürgerrechtsbewegung in den USA, unterschied beide aber auch klar als unterschiedliche „Phasen“ des Freiheitskampfes – mit jeweils eigenen Zielen, Methoden und auch Freiheitsbegriffen. Gleich zu Beginn verdeutlichte sie dies im übertragenen Sinne am jüngst abnehmenden Interesse der (weißen) amerikanischen Mehrheitsgesellschaft an den Black-Lives-Matters-Protesten: Während das viral verbreitete Video vom gewaltsamen Tod George Floyds noch weltweite Proteste ausgelöst habe, bestünde ein deutlich geringeres Interesse an der Durchsetzung tatsächlicher Gleichberechtigung für Schwarze (in den USA und darüber hinaus). Schon Dr. Martin Luther King habe sehr früh in ähnlicher Weise kritisiert, dass einzig das Ende der (plakativen) Gewalt gegen Schwarze mehrheitsfähig sei, nicht jedoch deren Kampf für gesellschaftliche Veränderungen.

In diesem Sinne arbeitete Brückmann Black Lives Matter als zwar historisch verankerte, aber dennoch eigenständige Bewegung heraus: In Abgrenzung zur oftmals bekannten Frühphase der Jahre 1954-1968 (dem Todesjahr MLKs) liege der Fokus heute klar auf Intersektionalität, bspw. unter Einbeziehung von LGBTQIA+ und mit Ansprache jüngerer Menschen, zumal unter Nutzung sozialer Medien zur weltweiten Kommunikation. Die sehr rege Diskussion mit dem Publikum, die sich nach dem Vortrag anschloss, zeugte von der großen Aktualität des Themas und dessen exzellenter Aufbereitung.

Die Martin Luther King Day Lecture wird jährlich anlässlich des gleichnamigen US-Feiertags an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn ausgerichtet. Wir freuen uns sehr über diese historisch gewachsene Kooperation mit dem Nordamerikastudienprogramm!

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