In einer repräsentativen SPIEGEL-Umfrage gaben vor Kurzem nur noch 38,3 % der Befragten an, dass sie die Globalisierung eher als Chance ansähen – 57,7 % empfanden sie hingegen als Risiko. Noch vor zwei Jahren waren die Zahlen fast umgekehrt. (Auch) vor diesem Hintergrund, der sich derzeit ähnlich in mehreren westlichen Gesellschaften zeigt, diskutierte am 4. Juni 2020 ein hochkarätig besetztes virtuelles Podium aus Politik und Wirtschaft. Unter der Überschrift “The Twilight of Globalization: A Cornerstone of Transatlantic Relations under Threat or Temporary Disruption?” äußerten sich der Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung Peter Beyer MdB; die weltweite Public-Affairs-Chefin von UPS Laura Lane; Dr. Kevin Kiyan, Partner und Global Transfer Pricing Leader der Kanzlei Andersen; sowie Markus Krischer, Head of Public Affairs bei Boston Scientific. Moderiert wurde die Runde vom Journalisten Florian Bauer. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit der American Chamber of Commerce Germany und Andersen Tax & Legal durchgeführt.

In der knapp einstündigen Diskussion wurde eine Vielzahl an Themen behandelt: von transatlantischen Zuliefererketten über Handelskriege bis hin zu vergangenen und künftigen Freihandelsabkommen – alles vor dem Hintergrund sowohl der weltweiten Corona-Pandemie als auch der zunehmend polarisierten politischen Lage in den USA. Die überaus rege Beteiligung aus dem Publikum freute alle Beteiligten sehr, und Moderator Florian Bauer band die zahlreichen Beiträge gekonnt in das Gespräch ein. Am Ende blieb das konsensuale Fazit, dass Globalisierung ein unumkehrbarer Trend sei, die bzw. der sich freilich in ein regelbasiertes System fügen müsse, das allgemein akzeptiert sei. Keine leichte Aufgabe! Und so war man sich auch einig, dass es bei aller grundsätzlichen Bejahung der grenzüberschreitenden Kooperation Reformen und Modernisierungsmaßnahmen bedürfe, um auch künftig gemeinsam zu bestehen.

Zur Aufzeichnung des Events auf Youtube: https://youtu.be/jJ7pDtC4LgE