News

Die USA Im Wahn - wohin das Machtpendel künftig schwingt

Als Klaus Brinkbäumer und Stephan Lamby vor anderthalb Jahren mit ihrer Recherchereise durch die USA begannen, wollten sie ergründen, wie es um den Zustand der amerikanischen Gesellschaft und Demokratie steht: Wie konnte es zur Wahl Donald Trumps als US-Präsident kommen? Wie gespalten ist das Land tatsächlich? Damals hatte Trump gerade seine Kandidatur um eine zweite Amtszeit öffentlich bekanntgegeben. Das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn stand noch bevor, und von Corona war zu diesem Zeitpunkt noch keine Rede, dennoch sahen der mehrfach ausgezeichnete Journalist Brinkbäumer und der ebenfalls preisgekrönte Dokumentarfilmer Lamby das Land im Wahn und auf die amerikanische Katastrophe zusteuern.

Herausgekommen ist ein multimediales Projekt, bestehend aus einem Dokumentarfilm (Link zur ARD-Mediathek) und einem Buch mit demselben Titel, die beide im Herbst 2020 veröffentlicht wurden. Uns war es eine besondere Freude und Ehre, Klaus Brinkbäumer am 21. Oktober für ein exklusives Gespräch über das Projekt, seine Entstehungsgeschichte und den aktuellen Stand der US-Gesellschaft zu gewinnen.

Unter der kundigen Moderation von Dr. Hendrik Ohnesorge von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn verglich Klaus Brinkbäumer das aktuelle politische Machtgefüge innerhalb der USA mit einem Pendel, das derzeit extrem in die Richtung des US-Präsidenten und seiner (noch) treuen Gefolgschaft ausschlage. Dies könne sich – je nach Ausgang der US-Wahl am 3. November – noch weiter verstärken oder auch recht schnell ändern: Gewinne Trump deutlich, so werde sich der aktuelle Kurs fortsetzen und noch intensivieren; verliere er deutlich, so sei eine baldige Distanzierung und womöglich Neuausrichtung der Republikanischen Partei von ihrem Präsidenten zu erwarten.

Das via Zoom eingebundene Publikum hatte zahlreiche interessierte Fragen an Brinkbäumer, die Dr. Ohnesorge gekonnt in das Gespräch einband. Am Ende blieb ein ambivalentes Gefühl: allseitige Begeisterung ob des kundigen Blicks in die USA; Hoffnung auf ‚bessere Zeiten’ nicht zuletzt auch für das transatlantische Verhältnis; und Sorge angesichts der zunehmenden Spaltung der US-Gesellschaft, die es ungeachtet des Wahlausgangs in jedem Falle längerfristig zu überwinden gilt.

Eine Aufzeichnung der Diskussion mit Klaus Brinkbäumer finden Sie hier https://youtu.be/2QW4DsMLff4

Zurück

Einen Kommentar schreiben