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Amerika und die vielen Gesichter der Freiheit – Buchvorstellung und Diskussion

Der Washington-Korrespondent der WirtschaftsWoche Julian Heißler stellte Ende November sein frisch erschienenes Buch Traum und Albtraum: Amerika und die vielen Gesichter der Freiheit bei einer Veranstaltung des AmerikaHaus NRW e.V in Köln vor. Im Gespräch mit Moderatorin Alexandra Eul eröffnete er verschiedene Perspektiven auf den für die Geschichte, Politik und Gesellschaft der USA so prägenden Freiheitsbegriff. Anhand von Beispielen, die allesamt auf seinen Recherchereisen in den USA sowie auf Begegnungen mit Menschen im ganzen Land basierten, verdeutlichte er, wie unterschiedlich Freiheit von den Amerikanerinnen und Amerikanern verstanden werde. Sie sei zum einen der universelle Wert der Vereinigten Staaten, die „tragende Säule des amerikanischen Experiments.” Doch zum anderen entfachten sich an der Definition von Freiheit immer wieder Konflikte.

Die Bürgerrechtsbewegung der 1960er Jahr habe für die Freiheit von rassistischer Unterdrückung gekämpft. Zugleich schütze die in den USA sehr weit gefasste Meinungsfreiheit selbst Demonstrationen von Nationalsozialisten, die in Deutschland auf Grund ihres volksverhetzenden Charakters verboten wären. Heißler zitierte den langjährigen Leiter der American Civil Liberties Union Ira Glasser mit den Worten, das Recht auf freie Meinungsäußerung gelte auch für diejenigen, „deren Ansichten wir am meisten verachten.“ Von historischen Beispielen schlug der Autor den Bogen in die Gegenwart und kam auf einige der aktuell heiß umkämpften Fragestellungen zu sprechen, bei denen ebenfalls die Freiheit im Zentrum steht, darunter die Konflikte zwischen Gegnern und Befürwortern einer strengeren Waffengesetzgebung und die Meinungsverschiedenheiten zwischen Umweltschützern und den Anhängern einer ultraliberalen Wirtschaftspolitik.

Die anschließende Diskussion nutzte das Publikum ausgiebig für vertiefende Fragen zu Julian Heißlers Recherchen für das Buch wie auch zu seinen Eindrücken aus dem anlaufenden Wahlkampf, in dem die wahrscheinlichen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden und Donald Trump beide für sich beanspruchten, die Freiheit zu verteidigen. Die Ereignisse des 6. Januar 2021 hätten gezeigt, wie zugespitzt die politische Auseinandersetzung inzwischen sei und ein ähnliches Ereignis nach der Wahl 2024 sei keineswegs ausgeschlossen. Denn der politische Gegner werde nicht mehr als „demokratischer Mitbewerber” verstanden, sondern „als Feind, als Gefahr für die eigene Freiheit” und das berge erhebliche Risiken für die amerikanische Demokratie, so Heißlers mahnende Worte zum Abschluss.

 

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