Allerweltskino in Köln – mit der Dokumentation Night School
Die Kölner Partnerstadt Indianapolis verbinden viele vermutlich mit dem weltbekannten Rennen Indy 500. Was viele wohl nicht wissen: Mit jährlich 1,2 Millionen Schulabbrecher*innen hat Indianapolis eine der niedrigsten High-School-Abschlussquoten des Landes.
Dieser Thematik nimmt sich der Dokumentarfilm Night School des Emmy-prämierten Regisseurs Andrew Cohn an, der am Abend des 19. April im Kölner Kino Off-Broadway gezeigt und diskutiert wurde. Zu der Veranstaltung hatten gemeinschaftlich eingeladen: der AmerikaHaus NRW e.V., der Freundeskreis Köln-Indianapolis sowie der Kölner Kulturkino-Verein Allerweltskino e.V.
Der Film begleitet drei erwachsene Schwarze Schüler*innen, die am „Excel Center“ – einer landesweit einzigartigen Schulform vergleichbar mit einem ‚Abendgymnasium‘ – ihren High-School-Abschluss nachholen. Auf bewegende Art und Weise gewährt Regisseur Cohn intime, dabei aber niemals voyeuristische Einblicke in die jeweiligen Lebenssituationen. Bei allen persönlichen Rückschlägen liegt der Fokus hierbei stets auf dem Ziel einer „zweiten (Bildungs-)Chance“, die die Protagonist*innen für sich und ihr Leben erhalten.
Dieses Ideal, mit all seinen Herausforderungen, stand auch im Fokus des Zoom-Gesprächs, das im Anschluss an den Film geführt wurde. Die sprichwörtliche „vierte Wand“ durchbrach dabei die Schuldirektorin eben jener Schule, die wenige Minuten zuvor noch im Film zu sehen gewesen war. Unter der Moderation von Hartwig Prüßmann und Nicole James vom Freundeskreis Köln-Indianapolis wurden zahlreiche interessierte Fragen aus dem Kölner Kinopublikum beantwortet.
Am Ende blieb ein Filmabend, der nachdenklich, aber auch optimistisch stimmte. Und die Erkenntnis einiger, dass Indy 500 gar nicht in Indianapolis stattfindet, sondern in der eigenständigen, von Indianapolis umschlossenen Stadt Speedway.
Wir danken allen Partnern und Beteiligten für den spannenden Abend!
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