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Die autokratische Alternative - Von asiatischen Werten zum chinesischen Traum

Liebe Mitglieder und Freunde des AmerikaHaus NRW e.V.,

in Kooperation mit der Fritz Thyssen Stiftung und der American Academy in Berlin laden wir Sie herzlich ein zum Vortrag und Diskussion: 

Die autokratische Alternative -

Von asiatischen Werten zum chinesischen Traum

Montag. 22. Mai 2023

18:30 Uhr 

Fritz Thyssen Stiftung | Apostelnkloster 13-15 | 50667 Köln

mit 

Ian Buruma 

Paul W. Williams Professor für Menschenrechte und Journalismus am Bard College in New York

 

Der Westen und seine ostasiatischen Verbündeten unter Führung der USA bewegen sich derzeit auf einen Kalten Krieg mit China zu. Dieser Konflikt dürfte schwerer zum Vorteil des Westens zu lösen sein als der Kalte Krieg mit der Sowjetunion. Das Sowjet-Experiment erwies sich wirtschaftlich als Katastrophe. Das lässt sich – zumindest zum jetzigen Zeitpunkt – von China nicht behaupten. Für Autokraten vor allem (aber nicht nur) in Entwicklungsländern bietet Chinas rasche Wirtschaftsentwicklung einen attraktiven Gegenentwurf zu unübersichtlichen, schwerfälligen und auf einer Streitkultur basierenden, liberalen Demokratie. Im Rahmen der Joint Visiting Speaker Series spricht Ian Buruma über die kulturellen Ursprünge der politischen Propaganda, die ihren Anfang in Singapur and anderen Teilen Südostasiens in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts nahm, und ihre Fortsetzung in Xi Jinpings sogenanntem Chinesischen Traum findet. Die zugrundeliegende Idee ist, dass Asiaten und Chinesen im Besonderen für den Liberalismus nicht geeignet sind. Ihnen sei eine kollektivistische, konfuzianische Kultur gemein (in China heute als »Sozialismus chinesischer Prägung« bezeichnet), die so ganz anders sei als die individualistische Tradition des Westens. Ian Buruma untersucht in seinem Vortrag diese Denkweise auf Grundlage seiner persönlichen Erfahrungen als Journalist in Asien und wagt eine Kritik der Vorstellung, dass die Freiheiten, die die Menschen im Westen als selbstverständlich erachten, in nicht-westlichen Ländern nicht anwendbar sein sollten.

Ian Buruma ist Paul W. Williams Professor für Menschenrechte und Journalismus am Bard College in New York. Seine Artikel sind unter anderem in der New York Times, New York Review of Books, New Yorker, Harper's, The Guardian, Times Literary Supplement und NRC Handelsblad erschienen. Buruma studierte Chinesisch an der Universität Leiden sowie Kino an der Nihon University in Tokio und hat sich in seiner Arbeit auf die Kultur Japans und Chinas konzentriert, aber auch viel über europäische Angelegenheiten und Filme geschrieben. Sein neuestes Buch, »The Collaborators«, erschien im März 2023. Buruma ist Mitglied der American Academy of Arts and Letters und wurde mit dem Erasmus-Preis, dem Los Angeles Times Book Prize und dem PEN/Diamonstein-Spielvogel ausgezeichnet. Im Anschluss kommt Ian Buruma mit Daniel Leese, Inhaber der Professur für Sinologie mit dem Schwerpunkt »Geschichte und Politik des Modernen China« an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg ins Gespäch.

Bitte melden Sie sich verbindlich an unter: info@amerikahaus-nrw.de

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